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8. September 2015 Nachmittagsarchitektur in Köln

Die Stadt Köln bemüht sich in den letzten Jahren verstärkt um die urbane Aufwertung ihrer Rheinlage und um die stärkere Anbindung der rechtsrheinischen Stadtteile. Der Fokus der Tour lag auf den landschaftsplanerischen Highlights und Neuentwicklungen auf der "Schäl Sick", darunter den Rheinboulevard mit Ufertreppe und die Umgestaltung des Ottoplatzes. Ebenso waren einige wichtige Architekturzeugnisse der Nachkriegszeit Teil der Führung, die selbst bei vielen Kölnern wenig im Bewusstsein verankert sind.

Einen Impuls für die rechtsrheinische Stadtentwicklung sollte das KölnTriangle mit seinen 103 Metern Höhe setzen, als es 2006 fertiggestellt wurde. Das 28-geschossige Hochhaus scheint aus der Bebauung am Kopf der Hohenzollernbrücke, das aus der Feder derselben Architekten stammt, emporgewachsen zu sein. Erst darüber nimmt der Grundriss die Form eines Reuleaux-Dreiecks ein, dessen konvex gewölbte Kanten eine energetisch nachhaltige Konzeption der Fassaden ermöglicht haben. Wunderschön ist der 360-Grad-Rundumblick von der Aussichtsplattform.

Schon immer war das Deutzer Ufer wegen seiner Lage gegenüber der Altstadt ein Ort mit großem Potenzial, entsprechend gestaltet wurde es jedoch erst jetzt. 2007 gewann das Büro Planorama den Gestaltungswettbewerb. Interessant am Rheinboulevard-Projekt ist die Betrachtung des Flusses, der nicht länger als Grenzlinie in der Stadt wahrgenommen werden soll, sondern als Zentrum. Dazu soll der Boulevard, der am rechten Rheinufer vom Mülheimer Hafen bis zu den Poller Wiesen verläuft, erheblich beitragen. Sein Herzstück ist die 450 Meter breite Ufertreppe.

Auf dem noch fast leeren Deutzer Ufer mit freiem Blick über Trümmer bis zum Dom landete 1957/58 die amerikanische Moderne. Anders als die meisten anderen Wettbewerbsbeiträge für das neue Landeshaus des LVR hatten die jungen Architekten einer Essener Bürogemeinschaft kein Hochhaus geplant, sondern eine flache Vierflügelanlage. Sie "reimportierten" damit die in den USA weiterentwickelte Architekturmoderne eines Mies van der Rohe, nahmen aber auch einfühlsam Rücksicht auf die Umgebung und passten das Landeshaus in diese ein.

An die Ausrichtung der BUGA 1957 war der Wunsch geknüpft, auf dem Rheinparkgelände, wo sich Trümmer und Schutt der kriegszerstörten Stadt zu gewaltigen Bergen türmten, endlich wieder Raum für Spiel und Erholung zu schaffen. Unter der Oberleitung von Kurt Schönbohm wurden die Wettbewerbsbeiträge verschiedener Architekten realisiert; aus den Trümmerbergen entstand eine reizvoll modellierte Auenlandschaft mit vielfältig gestalteten Themeninseln. Den Tanzbrunnen im Mittelpunkt des großen Rondells schmückt seit 1957 das charakteristische Sternwellenzelt von Otto Frei.

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